Vegan in Tarifa/Spanien …

… ist eine kulinarische Reise! In den nächsten Tagen möchte ich ein paar vegane/vegetarische Restaurants vorstellen, die es in Tarifa in Andalusien gibt.

Ich beginne mit Chilimosa, einem vegan/vegetarischen Imbiss direkt rechts hinter der Puerta de Jerez. Jegliches Essen wird frisch zubereitet und das Angebot deckt eine Vielfalt von östlichen und westlichen Speisen ab. Diese reichen von indischen Samosas Curry bis zu türkischem Kebab und Falafel sowie allerlei veganen Süßspeisen. Sämtliche Zutaten sind biologischen Ursprungs und glutenfrei. Darüber hinaus kann man es sich in dem kleinen Restaurant wunderbar mit Literatur aus der Bücherecke und einem der vielen Teespezialitäten bequem machen.

Man sitzt dort sehr gemütlich zwischen Fotos von Travelern und anderer raffinierter Dekoration an kleinen Tischen und wer gedacht hätte, das Restaurant könne nicht kleiner sein, der wäre noch vor einem Jahr überrascht worden. Die InhaberInnen haben die Stube um ein gutes Stück ausgebaut und der Vegi-Zuflucht mit viel Liebe weitere drei Quadratmeter an Sitz- und Speisefläche hinzugefügt. Außerdem gibt es seit dem Umbau ein stilles Örtchen für die Gäste.

Ich selbst habe mich sehr in diesen beschaulichen Ort verliebt und sehe den Köchinnen gerne zu, wie sie mit viel Nähe zu den Lebensmittels die Gerichte frisch zubereiten. Abfälle werden getrennt und das Besteck zum Mitnehmen besteht aus biologisch abbaubarem Holz.

Meine Empfehlung: Indische Samosatasche mit selbstgemachtem Bio-Chutney und Salat (6,50 Euro)!

Öffnungszeiten: Täglich von 12.30 Uhr bis 15.30 Uhr und von 19.00 Uhr bis 23.00 Uhr

Bestellung via Telefon: +34 956 68 50 92

El Palmar …

… ist wunderschön! Ich fühle mich hier sehr wohl, zumal ich ja nicht weit von meiner ‚Heimat‘ entfernt bin. Der heutige Tag war ein guter Tag – die Wellen waren ideal für meine tapsigen Surfversuche und es lief sehr viel besser als letzte Woche in Lagos. Der Hitchhiker von gestrigen Nachmittag hat mir heute morgen eine Tüte mit gesammelten Kartoffeln vor den Bus gestellt, weshalb ich mir nach diesem erschöpfenden Surftag vegane Patatas Bravas zubereitet habe. Zumindest so weit ich das mit den im Bus vorhandenen Zutaten konnte:

Diese waren …

1-2 Kartoffeln

1 Prise Oregano

1 Prise Rosmarin

1 Prise Salz/Pfeffer

Reichlich Olivenöl

1-2 EL Tomatenmark

circa 100 bis 200 ml Mandelmilch

Nachdem ich die Kartoffeln mit dem Olivenöl und den Gewürzen eine weile gedünstet hatte, habe ich einfach die übrigen Zutaten mit ihnen vermengt – mir hats geschmeckt!wpid-img-20150520-wa0025.jpeg

Zur Ernährung im Reisebus kann ich auf jeden Fall sagen, dass ich stets frisch und während der langen Reise jeden Tag ein anderes Gericht essen konnte. Man braucht nur ein wenig Fantasie und sollte offen für die regionalen Spezialitäten sein. Je nach Region schmeckt dieses Obst oder jenes Gemüse eben frischer und besser. Außerdem hat die jeweilige Haltbarkeit der Lebensmittel einen Einfluss auf die eigene Ernährung – denn wegwerfen möchte man schließlich nichts!

Unser Abendessen haben Chillie und ich natürlich am Strand bei Sonnenuntergang genossen. Es war ein friedlicher Moment …

Wo alles anfing …

… hat es mich heute hingezogen. Auf dem Weg nach La Palmar habe ich noch einen kleinen Zwischenstopp in meiner Heimatstadt Sevilla eingelegt.

Die 'Giralda' in Sevilla

Die ‚Giralda‘ in Sevilla

Dort waren es sofort mehrere Grad heißer (genau: 30 Grad) als an der Küste und ich bin ein bisschen um die Häuser der Innenstadt gezogen. Die Architektur der Stadt gefällt mir sehr – umso mehr war es kein Zufall, als ich den 20-jährigen Architekturstudenten A. aus der Tschechischen Republik mitnahm. Mit seinen langen Dreadlocks stand er kurz hinter Sevilla an einer Kreuzung und wartete auf eine Reisemöglichkeit. Da das Hitchhiken in Spanien nicht ganz so einfach ist, beschloss ich ihn kurzer Hand mitzunehmen. Die übrige Fahrt verging wie im Flug denn wir unterhielten uns über dieses und jenes. A. ist seit fünf Wochen als Tramper unterwegs und war in ganz Westeuropa unterwegs. Für seine Art zu Reisen braucht er fast kein Geld, da er von dem lebt, was andere Leute wegwerfen. Und das ist bei weitem nicht wenig, was ich sehr traurig finde. Ich selbst habe an dem schönen Strand gestern eine Menge Müll eigenhändig eingesammelt (der 25l-Sack war in 10 Minuten gefüllt). Auf dem Weg zum nahegelegenen Müllcontainer habe ich dann einen ganzen Sack noch frischer weggeworfener Artischocken gefunden. Ich habe mir ein paar mitgenommen und bereite sie mir gleich zu. wpid-img-20150519-wa0025.jpeg

Jetzt bin ich am Strand von El Palmar (hier gibt es super Wellen für Surf-Greenhorns wie mich) und genieße den Sonnenuntergang. Ich merke wieder, wie sehr ich die Costa de la Luz liebe. Tourismus wird in El Palmar um diese Jahreszeit klein geschrieben und die meisten Hostels, Shops und Surfschulen sind geschlossen. Ich fühle mich beschaulich mit mir selbst im Reinen – zumal ich die Sprache endlich wieder verstehe und der andalusische Dialekt in mir Heimatgefühle hervorruft. Ich sitze in einer netten Strandbar. Chillie mokiert sich über die herumstreunenden Hunde. Solange ich sitze oder wir am Bus sind, lässt er seinem Beschützerinstinkt freien Lauf. Diesen verbiete ich ihm nicht, da ich finde, dass ein guter Aufpasser und Freund die beste Begleitung auf einer Reise im Bus ist.

Ich wünsche allen Lesern eine gute Nacht – und Ihr: Wünscht mir morgen ein paar gute Wellen =)

Der 'Torre del Oro' am Fluss

Der ‚Torre del Oro‘ am Fluss

An den Muschelstrand …

… hat es mich gestern spontan verschlagen. So schön Lagos auch ist, bekam ich zunehmend unruhige Gedanken und beschloss, mit meinem neuen Surfbrett im Schlepptau gen Spanien aufzubrechen. Die letzten Tage in Lagos waren wegen der vielen Surfstunden zwar anstrengend aber trotzdem sehr schön. Lagos ist eben ein Ferienparadies für viele Urlaubssuchende – deshalb findet man dort ebenso viele Touristen aus aller Welt. Da ich mir am letzten Surftag den kleinen Finger in der Leash (Leine, die das Brett mit meinem Fuß verbindet) eingeklemmt habe, konnte ich erst einmal nicht mehr weiter fahren. Doch ich werde den Sport fortsetzen. Wie an allen Surfsportarten gefällt mir am Wellenreiten, dass die einzige Kraft, mit der bzw. gegen die man kämpfen muss, aus der Natur kommt. IMG_5944
Ich war gestern ein wenig durch den Wind aufgrund heimatlicher Probleme und bin kurzum einfach losgefahren. Leider konnte ich mich nicht mehr von Jassa und ihrer Mutter verabschieden. Die beiden sind in einem großen, zum Wohnmobil umgebauten Truck unterwegs. In ihrem mobilen Heim leben und reisen sie seit einer Weile. Leider habe ich den Namen von Jassas Mutter vergessen, die etwa in meinem Alter zu sein schien. Sie verdient das nötige Geld für ihren Traum durch Straßenmusik. Die 7-jährige Jassa unterrichtet sie selbst. Mit Jassa und Chillie bin ich noch ein paar Stunden am Meia Praia Muscheln sammeln gegangen. Sie hat einen typisch kindlichen, aufgeweckter Charakter und ihr kleiner Kopf strotzte nur so vor blühender Phantasie. Sie erfand für uns allerlei Spiele, wir tänzelten von den nahenden Wellen davon und schließlich erzählte sie mir ihr größtes Geheimnis, welches ich hier natürlich nicht verraten werde. Die beiden Reisenden sehe ich vielleicht irgendwann wieder, wenn das Schicksal unsere Lebensfäden weiter verwoben hat…wpid-20150519_095315.jpg

Nun bin ich am Muschelstrand gelandet und mir ist aufgefallen, dass jeder Strand, den ich bisher auf meiner Reise gesehen habe, jeweils eine spezielle Muschelart beherbergt. Hier finde ich auf einmal alle Arten vertreten – deswegen nenne ich diesen Strand den Muschelstrand!

Meine Reise neigt sich (vorerst) dem Ende, da ich bald mein südlichstes Ziel erreicht habe. Und trotzdem packt mich die Lust, einfach weiter zu fahren. Ich würde gerne mehr von Europa und Marokko befahren … Aber: Kommt Zeit, kommt Ziel …

Lagos ist ein Street-Art Paradies ...

Lagos ist ein Street-Art Paradies …

Sonnenbrand auf den Füßen …

… hat man nach dem Surfen. Ich habe den ganzen Tag den presswurstähnlichen Neoprenanzug getragen und habe mir Hände, Füße und Gesicht ein wenig verbrannt. Im Salzwasser fühle ich mich total wohl und ich habe allein das Treiben auf dem Brett i m Einklang mit den Wellen sehr genossen.

Ich habe gefühlte einhundert Wellen versucht, zu ‚nehmen‘ – letztendlich bin ich auf zweieinhalb an Land gesurft. Zumindest finde ich, dass ich das getan habe und bin auch ziemlich stolz auf diesen kleinen Erfolg. Glücklicherweise war es heute nicht annähernd so warm wie gestern und Chillie konnte entspannt im Bus warten. Leider sind Hunde an den Stränden der Algarve verboten. Doch wenn man sich ein wenig in einen abgelegenen Winkel des Ufers zurückzieht, kann man den Hund auch dorthin mitnehmen.

Die Surflehrer von The Surf Experience sind total locker und einer von ihnen hat mir heute einen alternativen Strand namens ‚Borraco‘ empfohlen. Wer sich dorthin verirrt wird von einer weit ins Land hineinreichenden Bucht belohnt. Um diesen Ort zu erreichen bin ich etwa fünfzehn Minuten auf einer sandigen, mit Schlaglöchern durchwobenen Straße durch grüne Landhügel gefahren. Dort angekommen entdeckte ich weitere Campingreisende.wpid-img-20150514-wa0013.jpeg Doch diese unterschieden sich grundlegend von denen, die ich in Belgien und Frankreich angetroffen habe. In Borraco trafen sich bunt gekleidete Familien mit zu wohn- und reisefähigen umgebauten Postwägen und Pferdetransportern. Einige von ihnen hatten mit Decken am Strand kleine Zelte errichtet, die sie vor Sandböen und Wind schützten. Schon bei der Einfahrt in das Areal des Strandes wurde ich von allen Seiten mit Lächeln und Winken begrüßt. Die Kinder spielten ohne Kleidung zwischen den Felsen im Sand und eine schwarze Hündin streunte zwischen den einzelnen Mobilen hin und her. Ich habe diesen Ort und seine Bewohner direkt gemocht. Ich genoss die Atmosphäre der Zurückgezogenheit und Einigkeit zwischen Menschen und Natur. Ich sah dort weder Müll noch sonstigen Unrat umherliegen. Und obwohl ich direkt in jener Gemeinschaft Andersdenkender integriert wurde, wünschte ich mir einmal wieder jemanden an meiner Seite, der mit mir die Freuden dieser einsamen Bucht und ihrer Bewohner genießen konnte. Aber Chillie war voll und ganz dabei, dies zu tun. Ich liebe meinen Hund einfach. Mit ihm erklomm ich den Hang des angrenzenden Berges von wo aus ich folgendes Foto schießen konnte.

Die Bucht von Borroco

Die Bucht von Borroco

In Borraco gibt es weder Internet- noch Mobilfunknetzempfang und vielleicht ist es genau das, was den Zauber dieses Erdflecks ausmacht. Ich werde nicht genau beschreiben, wo die Bucht liegt. Wer sich für diesen geheimen, halb-legalen Ort interessiert, der soll sich einfach in der Gegend um Lagos erkundigen.

Da ich eigentlich noch ein paar Dinge einkaufen und dringend tanken musste, blieb ich nur kurze Zeit. Doch ich bin froh, diesen schönen Ort gefunden zu haben und werde dort morgen und Samstag überachten. Für heute bin ich für keine Autofahrt mehr zu haben – mir hängen sämtliche Glieder gewichtig vom Körper herab =)

Jetzt sitze ich wieder in der Saft-Bar Bor@ und stelle mir das Bett meines ‚Caracol‘ bildlich vor. Allein diese Imagination erscheint mir angesichts meiner Erschöpfung wundervoll. Ich freue mich auf den morgigen Tag. Ich hoffe, noch einige Surftechniken dazuzulernen. Und wenn mir die Arme zu sehr wehtun, dann werde ich mich einfach auf das Brett legen und mich im Kontakt mit dem Meer in den Wellen wiegen …

Vegan in Lagos …

… ist absolut möglich! Die Stadt erinnert mich an Tarifa – nur ist sie etwas größer. Genau wie Tarifa ist sie ein Surf-Hotspot und besteht überwiegend aus weiß gestrichenen Häuserbauten. Die Innenstadt ist teilweise nur zu Fuß begehbar und wimmelt von Bars, hippiresken Einkaufsläden und Cafés. Natürlich wird hier Tourismus groß geschrieben, doch als Ferienziel ist der Ort sehr empfehlenswert. Der Strand ist breit und der touristische Ausbau wurde weitestgehend gering gehalten – große Bungalow-Klotz-Hotels gibt es keine. Auch mit mittlerem und kleinem Budget kann man hier eine gute Zeit verbringen.

Mango-Avocado-Saft in der Bor@-Bar

Mango-Avocado-Saft in der Bor@-Bar

Den Weg hierher habe ich in zwei Tage aufgeteilt, da die iberische Halbinsel derzeitig von einer Hitzewelle überrollt wird. Chillie hat unter seinem Fell so gelitten und ich habe es nicht geschafft, ihm durch Fahrtwind und ausreichend Wasser Linderung zu verschaffen. Hier an der Küste ist das Klima sehr angenehm. So angenehm, dass ich im Bus oben unter dem Faltdach schlafen konnte. Frühstück und Abendessen haben wir direkt am Strand eingenommen.

Es weht ein angenehmer Wind durch die Gassen von Lagos und ich habe eine tolle Saftbar namens Bor@ entdeckt, die täglich mit sumo do dia (= Saft des Tages) überzeugt. Früchte und Gemüse stammen allesamt aus organisch-biologischem Anbau und schmecken super-frisch.

Heute melde ich mich für den Surfkurs an, der voraussichtlich drei Tage dauern wird und den ich, wenn es gut läuft, auf fünf Tage erweitern werde. The Surf Experience bietet außerdem eine Kombination aus Surf- und Yogakursen an. Demnach habe ich mich für heute entschlossen, an einer Yogastunde teilzunehmen. Meine Matte habe ich schließlich dabei.

Die Tapas-Bar Meu Limao verdient außerdem eine besondere Empfehlung, da sie einen gemischten veganen Teller anbietet. Den werde ich heute Abend ausprobieren. Ich bin jedoch erfreut, dass vegane Ernährung in Portugal so stark vertreten ist. Im Supermarkt Intermarché wurde ich gestern von eine umfassenden Auswahl von getrockneten ‚Superfrüchten‘, Tofuspezialitäten und anderer alternativer Lebensmittel wie z.B. Algenbrot und Quinoaschokolade (vegan und ohne Zucker!) überrascht. Für den Kauf von Gemüse und Obst gehe ich dennoch lieber auf Märkte oder in die von mir geliebten, überschaubaren ‚Tante-Emma’Läden‘.

Being vegan is absolutely possible in Lagos. The city reminds me of Tarifa, which is only a littlebit tinier than Lagos but also a surf-hotspot. The buildings are also painted in white colour and the pedestrian zone consists of several bars, hippiestyle-shops and cafés. Tourism is top priority in Lagos, but I would definitely recommend this place as a destination for travelers with moderate pocket-money =) The beach is long and wide and the touristic extension has been kept quite small so far – there are no overwhelming huge Bungalow-Hotels.

The last two days Chillie and me were hitten by a heatwave which overruns Spain and Portugal at the time. Chillie suffered so much and I couldn’t provide relief with water or open windows while driving so I decided to split the journey from Extremadura to Lagos into two stages. Here in Lagos near the beach the clima is more pleasant – therefore I can sleep under the folding roof of my ‚caracol‘. Breakfast and dinner we enjoyed directly at the beach!

A pleasant breeze is blowing softly through the little streets of Lagos. Later I discovered a Juice-Bar named Bor@ (link see above), which impressed daily with sumo do dia (= juice of the day). Fruits and vegetables are from organic-biological origin and taste absolutely fresh!

Today I will book a 3-day-surfcourse, which I will extend to 5 days if it goes well. The Surf Experience (link see above) offers also a yoga course which is combinable with surflessons. Therefore I decided to take a yoga-lesson today – a yoga-mat I have here with me.

Moreover the Tapas Bar Meu Limao (link see above) deserves special recommendation because they offer a mixed vegan plate which I will try this evening. I am so happy and surprised that vegan nutrition is strongly represented in Portugal. Yesterday I entered an Intermarché-Supermarket and was suprised by a wide selection of ’super-fruits‘, tofu-specialities and other alternative foods like seaweed-bread and quinoa-chocolate (neither sugars nor gluten!). Well, when I buy fruits or vegetables I prefer a open market or one of the numerous small shops, which I love so much.

Die Sierra de la Gata …

… habe wpid-20150510_141712.jpgich heute schweren Herzens hinter mir gelassen. Zu Beginn war ich ja etwas irritiert von dem Leben des ‚Anderen‘ und heute sehe Manuel tief in mein Herz eingeschlossen. Der schrullige Emerit ist ein unglaublich lieber und toller Mensch und seine vielen Geschichten werwpid-img-20150510-wa0030.jpgden mir wirklich fehlen.Wir hatten tolle Gespräche und er hat mir sehr viel beigebracht. Ich komme gerne wieder …

Pia und Jonathan werde ich ebenfalls nicht vergessen. In beiden habe ich zwei neue Freunde gefunden. Pia hat mir zum Abschied eine Schnitzerei geschenkt – diese ziert jetzt die Amatur von ‚Caracol‘.

Wie meine Oma hat er Hefepfannkuchen gebacken – nach portugiesischem Rezept (die vegane Alternative? –> siehe vorheriger Beitrag) – und gestern hat er mir dann noch die nahegelegene Käserei gezeigt. Der kleine Familienbetrieb versorgt auf seinen breiten Ländereien 500 Ziegen und stellt den Käse aus eigener Hand her. Der Melkprozess erfolgt jedoch mechanisch.

Glückliche Ziegen mit herrlichem Aublick auf die Sierra de la Gata

Glückliche Ziegen mit herrlichem Aublick auf die Sierra de la Gata

Heute, am letzten Tag, sollte ich Manuel aus Gata noch einmal Tabak auf seiner Arbeitsstelle vorbeibringen. Er zimmert bei Javi auf der Baustelle die Fenster für dessen ‚Schneckenhaus‘. Der Name deshalb, weil das Haus den Grundriss eines Schneckenhauses hat. wpid-img-20150511-wa0006.jpgJavi erfüllt sich auf seinem Stück Land einen Traum. Das Haus ist nach umweltfreundlichen und nachhaltigen Maßstäben geplant und errichtet worden. Zudem hat sich Javi ein paar clevere Ideen für eine zirkuläre Klimatisierung seines Hauses überlegt, weshalb dieses im Winter warm und im Sommer angenehm kühl bleiben wird. Das Haus liegt, ebenso wie die kleine Finca von Manuel, Er gestaltet die einzelnen Terrassen des Grundstücks nach den Grundprinzipien der Permakultur. Diese besagen, dass der Mensch mit geringem Einfluss auf die Natur Pflanzen säen und ernten kann, ohne dabei das Ökosystem aus dem Gleichgewicht zu bringen. Auf Javis Grundstück beispielsweise verfügt jede Terrasse über eine eigene spezifische Klimazone, welche jeweils den Anbau entsprechender Pflanzen erlauben. wpid-img-20150511-wa0005.jpgAm nahegelegenen Fluss herrscht demnach nahezu tropisches Klima. Permakultur heißt, die Natur zu beobachten und mit den Ergebnissen verschiedener Erhebungen den optimalen Anbau sowohl für Flora als auch für Fauna zu ermöglichen. Javi hat mir unglaublich viele Anstöße für den weiteren Verlauf meines Lebens gegeben. So ist er selbst mit einem Campingbus durch die Länder gereist um den richtigen Ort für sein Projekt zu finden. Gleichgesinnte Javis gibt es in ganz Europa – in Hamburg kann man sogar permakulturellen Anbau sogar als Studienfach belegen. Leider behindert die kapitalistische Industrie die Etablierung permakultureller Ansätze. Die Eigenversorgung der Menschen durch derartige Lebensentwürfe ist in der westlichen Welt eher unerwünscht. Nichtsdestotrotz sehe ich in dieser Form der Lebens- (und Natur-) gestaltung einen erfolgreichen und friedfertigen Weg das System zu bekämpfen.

v.l.n.r.: Pia, Jonathan, Javi, Manuel

v.l.n.r.: Pia, Jonathan, Javi, Manuel

Wer sich für Javis Permakultur-Projekt interessiert, kann sich seiner Facebook-Seite über dessen Verlauf informieren. Javi sucht zudem Volontäre, die ihm bei der Verwirklichung seines Traums behilflich sind. Wer sich für Permakultur interessiert und eine Lernerfahrung mit einer schönen Zeit in der Sierra de la Gata in Extremadura verbinden will, ist bei ihm richtig.

Perma-Beet - Eine Symbiose verschiedener Pflanzen

Perma-Beet – Eine Symbiose verschiedener Pflanzen

Vegane ‚Sueños‘ (Hefepfannkuchen) nach Manuels portugiesischem Originalrezept

Manuel erzählte mir, dass die Großeltern in Portugal ihren Enkeln oft Sueños abends backten, da jeder Sueño einen schönen Traum bringen sollte (Sueño (port.) = Traum (dt.)).

Nach dem Originalrezept werden Eier, Zucker und Weißmehl verwendet – ich habe das Rezept vegan und glutenfrei modifiziert =)

Zutaten:

Man nehme …

2 große, saftige Orangen (Saft)

1 daumengroßes Stück Hefe

6 EL Mehl (Dinkelvollkorn)

2 TL Eiersatz (Banane eignet sich nicht als Eiersatz, da sie den Geschmack stark verändern würde)

2-3 EL Agavendicksaft oder ähnliche Süßungsmittel

2 cl Olivenöl (ein Shot-Glas)

2 cl Kokosmilch

Eine Prise Zimt

Außerdem: Olivenöl zum Braten

Die Hefe zunächst im Orangensaft auflösen. Anschließend alle Zutaten zu einem glatten Teig vermengen. Dann ausreichend Öl in einer Pfanne erhitzen, damit die Sueños darin schwimmen können. Mit einem großen Löffel etwa faustgroße Portionen im Öl brutzeln. Den Löffel sollte man vor jeder Portionierung im heißen Öl eintauchen, damit der Teig nicht hängen bleibt. Die kleinen Pfannkuchen gehen im heißen Öl noch auf, also sollte man mit den Teigportionen etwas experimentieren – ganz nach belieben. Wenn sie leicht gold- bzw. dunkelbraun werden, dann sind die ‚Träume‘ fertig.

Wem die Pfannküchlein am Ende zu fettig scheinen, der tupfe sie ein wenig mit einem Küchenpapier ab.

Ich wünsche angenehme Träume!